Archiv für die Kategorie „Technik & Standardisierung“
„Wer macht das Internet?“ findet großes Interesse
Über 50 Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung „Wer macht das Internet?“ der ISOC.DE teil. Es ging um die Frage, in welchem Rahmen die Entwicklung neuer Standards – aber damit auch neuer Funktionen und Regeln – für das Internet stattfinden sollte. Gleich in seiner Eröffnungsrede erteilte Hans-Joachim Otto, parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, allen Versuchen, das Internet unter stärkere politische und staatliche Kontrolle (z.B. durch die ITU) zu bringen, eine Absage. Die Bundesregierung setze sich international für ein freies und Offenes Internet ein.
Stefan Krempl hat im Heise Newsticker einen recht ausführlichen Bericht über die Veranstaltung veröffentlicht. ISOC.DE wird alle verfügbaren Dokumente zur Veranstaltung in den nächsten Tagen auf der Veranstaltungsseite online stellen.
[Update 19.4.2013]: Einen ebenfalls sehr lesenswerten Artikel über die Veranstaltung (in Englisch) hat Monika Ermert auf IPWatch veröffentlicht.
Diskutieren Sie mit: „Wer Macht das Internet?“
Im Juli-August trifft sich die IETF in Berlin. Das nimmt ISOC.DE zum Anlass ein Informations- und Vorbereitungstreffen am 17.04.2013 im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Berlin zu veranstalten. Auf diesem Treffen sollen die Frage diskutiert werden, wer eigentlich tatsächlich das Internet „macht“ und wem damit welche “Macht” zuwächst.
Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf der Veranstaltungsseite.
3. HTML5-Tag angekündigt
Das Deutsch-Österreichische Büro des World Wide Web Consortiums (W3C.DE/AT) kündigt seinen dritten HTML5-Tag an. Die Veranstaltung findet am 9. April 2013 in der Technischen Universität München in Garching statt. Wie die anderen HTML5-Tage wird auch dieser von ISOC.DE unterstützt. ISOC.DE Mitglieder zahlen den reduzierten Teilnehmerbeitrag. Nähere Informationen in der Ankündigung.
WCIT Nachlese im BMWi
Wie bekannt endete die WCIT 2012 der International Telecommunication Union (ITU) mit einem recht unbefriedigendem Ergebnis. Während 89 Staaten ein Abkommen für eine neue International Telecommunication Regulations (ITR) unterzeichneten, verweigerten 55 Staaten, darunter die Bundesrepublik Deutschland, die Unterschrift. Zu recht, wie ISOC meint.
Gestern fand im Wirtschaftsministerium eine Nachlese statt. Eingeladen waren viele Firmen und Gruppen, die an der Meinungsbildung der deutschen WCIT-Delegation beteiligt waren. MR Peter Voß (BMWi) wertete in seiner Einladung den Multistakeholderprozess, den das Ministerium zur Entwicklung der Deutschen Position gewählt hatte als erfolgreich. Überwiegend begrüßten die Anwesenden aus etwa 20 Organisationen die Entscheidung, die neuen ITRs nicht zu unterschreiben. Die Konsequenzen (hauptsächlich die Notwendigkeit weiter auf Basis der alten ITRs arbeiten zu müssen) scheinen handhabbar. Auf der anderen Seite wurde die neue ITR als unklar und konfliktträchtig angesehen. Insbesondere Zusatzerklärungen, die einige Staaten zu den neuen Artikeln 5A (Sicherheit und Robustheit von Netzen) und 5B (Unerwünschte elektronische Kommunikation) abgegeben haben, geben Grund zur Annahme, dass diese Artikel vielfach als Rechtfertigung für Eingriffe in die Kommunikations- und Meinungsfreiheit genutzt werden sollen.
Fazit: die Diskussion wird weitergehen. Eine Annäherung der Multistakeholder-Organisationen IETF, ICANN u.a., die das Internet heute recht erfolgreich betreiben, und der ITU, als die UN-Agentur für Informations- und Telekomminukations-Technologie, ist unerlässlich für eine gute Zukunft des Internet. Erste Schritte wurden unternommen, jedoch gilt es, noch viele offene Probleme zu lösen.
ISOC.DE Mitgliederversammlung plant für 2013
Am 28.11.2012 hielt ISOC.DE seine Mitgliederversammlung in den Räumen von Schalast und Partner in Frankfurt ab. Das German Chapter der Internet Society wurde 1992 als Deutsche Interessengemeinschaft für das Internet (DIGI e.V.) gegründet und feiert deshalb in diesem Jahr ebenso wie die Internet Society sein 20jähriges bestehen.
Für den Vorstand berichtete Hans Peter Dittler über die Aktivitäten in 2012. Im lokalen Umfeld waren dies unter anderem: Unterstützung des IGF Vorbereitungstreffen Mai 2011 in Berlin, Anregung einer nationalen WCIT und IGF-Diskussion beim BMWi, Teilnahme am WCIT/IGF – Vorbereitungstreffen des BMWi in Bonn, Beitrag zum offenen Brief an das BMWi, Teilnahme an einer Podiumsdiskussion über Netzneutralität des BMWi in Berlin im November. (Über die meisten Aktivitäten wurde auf dieser Seite berichtet.) Die Teilnahme an der Standardisierung von Internetzugängen beim DIN (DIN 66274-2) ist abgeschlossen. Die Norm wurde im Mai 2012 vom DIN veröffentlicht. Ein Bericht über das History Projekt, über die Erschließung von Dokumenten liegt vor. Finanziell steht der Verein gut da.
Für 2013 stehen Aktivitäten im Umfeld der IETF87 (28.Juli – 3.August 2013) im Mittelpunkt. Insbesondere soll die Gelegenheit einer IETF in Deutschland genutzt werden, Politik und Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Arbeit der IETF im Besonderen und offener Standards im Allgemeinen hinzuweisen. Hierzu plant ISOC.DE eine eigene Veranstaltung im Vorfeld der IETF87.
Mehr Informationen finden ISOC.DE-Mitglieder im Protokoll der Mitgliederversammlung.